Saarbrücker Heften droht das finanzielle Aus

Der ältesten Kulturzeitschrift des Saarlandes, den Saarbrücker Heften, droht das Aus. Der Grund: Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) lehnt eine weitere finanzielle Unterstützung des 1955 von der Stadt gegründeten Blattes ab.


Die Corona-App und der Kontakverfolgungswahn

Von Reinhard Wilhelm
Anfang 1970, gab es in meiner Heimatstadt Meschede die letzte Pockenepidemie in Deutschland. Ein junger Mann hatte die Pocken aus Pakistan eingeschleppt. Er lag in der Isolierstation des Walburga-Krankenhauses. Man diagnostizierte seine Pockeninfektion und dachte, er sei isoliert und die Infektion unter Kontrolle.


Bodenkontamination

Von Stefan Ripplinger
Früher war der saarländische „Tatort“ ein verschrobenes Marketing-, heute ist er ein verschrobenes Fertigprodukt. Wir erinnern uns an Max Palu, eine Kommissarsrolle, der zuliebe der wunderbare Theaterschauspieler Jochen Senf verschlissen wurde. Palu sollte eine Art Übersaarländer sein, ein kultivierter und kosmopolitischer Bonvivant, im proletarisch-kleinbürgerlichen Saarland eine Seltenheit, in der heimischen Beamtenschaft eine krasse Ausnahme.


Nachruf Georg Bense

Von Herbert Temmes
Unser Autor, ehemaliger Redakteur und Mitherausgeber Georg Bense ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Georg Bense verstarb an der neuartigen Covid-19-Infektion, wie seine Ehefrau Eva Bense mitgeteilt hat. Vielen Saarländerinnen und Saarländern ist er als langjähriger freier Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks bekannt, für den er zahlreiche Filme gedreht hat.


Heavy Metall (Boltanski in Völklingen)

Von Sadija Kavgić
Verrostete Stahlmassen, geformt zu einer gewaltigen Silhouette, die vor etwa 150 Jahren in die Gegend brandgemalt wurden. Einst furchteinflößend und lebensgefährlich, heute ein Rostfleck in der zerstörten Landschaft. Es ist der Abend des 31. Oktobers 2018. Gleich wird hier eine Kunstinstallation eingeweiht.


Pandemieausgabe Nr. 121 im Handel

Die Arbeit an dem Heft Nummer 121 war durch die Pandemie und den Angriff auf die finanzielle Grundlage der Saarbrücker Hefte erschwert. Umso mehr freut uns, dass wir auf 120 Seiten viele Beiträge präsentieren können. Corona ist das zentrale Thema in diesem Heft.


Zu weit gegangen fürs Vaterland

Von Julian Bernstein
Der Dokumentarfilm „Der Stahlbaron“ über den Industriellen und NS-Kriegsverbrecher Hermann Röchling lässt die Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter größtenteils im Dunkeln.


Existenz der Saarbrücker Hefte vorläufig gesichert

Die Existenz der Saarbrücker Hefte ist vorläufig gesichert. Das saarländische Kultusministerium fördert die älteste Kulturzeitschrift des Saarlandes in diesem Jahr mit 6000 Euro. Der Trägerverein des Magazins wird keinen Zuschuss aus dem städtischen Corona-Hilfsfonds beantragen. 


Neue Überwachungs-Werkzeuge für die saarländische Polizei

Von Marie Bröckling
Mit Änderungen am Polizeigesetz will die schwarz-rote Landesregierung den Weg frei machen für neue Tools zur digitalen Beobachtung. Geplant sind unter anderem die anlasslose Videoüberwachung in Saarbrücken und der Einsatz von elektronischen Fußfesseln. Nicht nur der Paragraf zum Abhören von Handys mittels Trojaner-Software ist noch reichlich holprig.


Sadija Kavgić als Reporterin der Tageszeitung Večernje novine im belagerten Sarajevo neben einem improvisiert gepanzerten Fahrzeug an der ersten Frontlinie, 1992.

»Is allemol besser als e Kriesch«

Von Sadija Kavgić
Fluchtpunkt Saarland: Die Journalistin Sadija Kavgić floh 1992 aus Sarajevo und landete in Neunkirchen/Saar. Ihre Erinnerungen stehen stellvertretend für das Leben Geflüchteter – nicht nur im Saarland: Dem Krieg entronnen, erwartet sie ein über Jahre sich hinziehendes Leben zwischen zahlreichen „Duldung“ – Verlängerungen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass wir es heute oder morgen besser machen.