Einwanderung


Chronik des Mordfalls Yeboah

Drei Jahrzehnte taten die saarländische Polizei und die Justiz nichts, um den Täter des Brandanschlags auf eine Flüchtlingsunterkunft in Saarlouis und somit den Mörder des 27-jährigen Samuel Yeboah zu ermitteln. Die Stadt Saarlouis verweigerte jede öffentliche Erinnerung an das Mordopfer. Nachstehend finden Sie eine Übersicht der Ereignisse seit 1991.


Der Mord an Samuel Yeboah und der rassistische Brandanschlag am 19. September 1991 in Saarlouis vor Gericht

Vor dem Oberlandesgericht in Koblenz hat am 16. November 2022 der Prozess im Fall des Brandanschlags auf die Flüchtlingsunterkunft in Saarlouis am 19. September 1991 begonnen. Der Vorwurf gegen den 51-jährigen Saarlouiser Peter S., der der damaligen Skinhead-Szene angehört haben soll: Mord an Samuel Yeboah, 20-facher versuchter Mord und Brandstiftung mit Todesfolge.


Chaos bei der Ausländerbehörde in Lebach

Von Bernhard Dahm
CDU-Innenminister Bouillon ließ Anfang des Jahres die Ausländerbehörde in der Landeshauptstadt ohne Vorwarnung schließen und verkündete den Umzug der Behörde nach Lebach. Seit längerer Zeit ist die Behörde unterbesetzt, was dazu geführt hat, dass Menschen zum Teil länger als ein Jahr auf die Bearbeitung ihrer Anträge warten müssen. 42.000 unbearbeitete Fälle sind bislang aufgelaufen.


Ein Kabarettist steht auf

Von Klaus Gietinger
Ist nicht komisch, wird aber immer komischer: Detlev Schönauer. Der Kabarettist vermag Kritik an seinem Werk nicht von einem Berufsverbot zu unterscheiden und kündigt an, nach Ungarn fliehen zu wollen. Der Meinungsfreiheit wegen. Keine Pointe. Wir jedenfalls werden ihn nicht vermissen. Warum nicht, erläutert dieser Beitrag aus unserer Ausgabe Nr. 120.


Sadija Kavgić als Reporterin der Tageszeitung Večernje novine im belagerten Sarajevo neben einem improvisiert gepanzerten Fahrzeug an der ersten Frontlinie, 1992.

»Is allemol besser als e Kriesch«

Von Sadija Kavgić
Fluchtpunkt Saarland: Die Journalistin Sadija Kavgić floh 1992 aus Sarajevo und landete in Neunkirchen/Saar. Ihre Erinnerungen stehen stellvertretend für das Leben Geflüchteter – nicht nur im Saarland: Dem Krieg entronnen, erwartet sie ein über Jahre sich hinziehendes Leben zwischen zahlreichen „Duldung“ – Verlängerungen. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass wir es heute oder morgen besser machen.