„Fungirl“ in Nr. 127


Die 127. Ausgabe der Saarbrücker Hefte ist ab Dienstag, dem 23. Mai im Handel erhältlich. Am Donnerstag, dem 25. Mai um 18.30 Uhr wird das Heft im Veranstaltungsraum des Kultur- und Werkhofs Nauwieser 19 vorgestellt. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen; es bietet sich die Möglichkeit mit Autorinnen und Autoren sowie der Redaktion ins Gespräch zu kommen.

Erstmals auf Deutsch bringen wir in unserer neuen Ausgabe eine Episode der in Amerika und Frankreich bereits berühmten Comicserie »Fungirl«. Die Schöpferin des Fungirls lebt in Saarbrücken und heißt Elizabeth Pich. Ihre Heldin ist eine emanzipierte junge Frau, an deren Alltag die Autorin uns teilnehmen lässt. »Fungirl« passt perfekt zum Schwerpunkt diese Ausgabe, in der wir uns mit der Frauenbewegung, männlicher Gewalt und den vielfältigen strukturellen Benachteiligungen von Frauen beschäftigen.

Das sind auch die Themen, über die Annie Ernaux, Literaturnobelpreisträgerin 2022, in ihren Büchern schreibt. Sie war mehrmals zu Gast in Saarbrücken. Wir freuen uns, dass uns ihr Text über Saarbrücken im Original und in deutscher Übersetzung zum erstmaligen Abdruck zur Verfügung gestellt wurde.

Wie die Schriftstellerin kämpft auch die saarländische Frauenbewegung um Emanzipation und Würde der Frau. Ihre Geschichte erzählt Annette Keinhorst, langjährige Leiterin der FrauenGenderBibliothek in Saarbrücken. Ein Ergebnis der Bewegung ist auch die Einrichtung der Stelle einer kommunalen Frauenbeauftragten. In unserer aktuellen Ausgabe haben wir die neue Frauenbeauftragte, Lisa Schneider, zu ihrer Arbeit interviewt.  

Deprimierend sind die Statistiken über Gewalt gegen Frauen. Hier zeigt sich die Frauenfeindlichkeit in ihrer brutalsten Form. Von ihrer Arbeit mit betroffenen Frauen sprechen für die Hefte Mitarbeiterinnen der Beratungsstellen, wie auch die Betroffenen selbst.

Andreas Morlo sprach exklusiv für die Saarbrücker Hefte mit drei AnwältInnen der Nebenklage über den Koblenzer Prozess im Mordfall Yeboah. Roland Röder analysiert den bisherigen Prozessverlauf und formuliert seine Erwartungen an den parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der jahrzehntelangen Ignoranz und des Versagens saarländischer Politik, Polizei und Justiz.

Über die Nachfolgegeneration der Rechtsextremisten hat unser neuer Autor Luca Zarbock recherchiert. Die Frage, wie es um den Waffenbesitz im Saarland bestellt ist, beantwortet für die Leser der Saarbrücker Hefte Emil Mura. »So antidemokratisch wie die bewusste Verweigerung oder Sabotage wirksamer Klimapolitik kann kein Protest der ›Letzten Generation‹ sein.«, findet Simon Ohliger in seinem Text über die KlimaaktivistInnen.

Im zweiten Teil der Geschichte der Saar-Uni beschreibt Reiner Eisfeld, wie es Ministerpräsident Franz-J. Röder 1968 gelang, den linksliberalen Professor Christian Graf Krockow von der Uni zu vertreiben. Bleiben darf der verurteilte NS-Kriegsverbrecher Ernst Röchling als Ehrensenator. Darüber hat Dennis Kundrus mit der Expertin für die Kriegsverbrecherprozesse in Rastatt, der in Grenoble lehrenden Historikerin Françoise Berger, gesprochen.

Die Saarbrücker Hefte gratulieren dem buchladen in Saarbrücken zu seinem 50-jährigen Geburtstag. Ekkehart Schmidt porträtiert das Geburtstagskind.

Marie Luise Scherer, die in Riegelsberg geborene Schriftstellerin, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Sie fand keinen Platz in der saarländischen Medienlandschaft, wechselte deswegen zum Spiegel in Hamburg und wurde berühmt für ihre Reportagen. Ralph Schock würdigt sie in einem Nachruf.

Die Saarbrücker Hefte empfehlen ihre neue Ausgabe einmal mehr allen an Kultur, Geschichte, Kunst und Gesellschaft des Saarlandes interessierten Leserinnen und Leser. Die Saarbrücker Hefte können in Buchhandlungen zum Preis von € 9.90 gekauft, über info@saarbrueckerhefte.de oder unseren Online-Shop bestellt werden.

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