Die 130. Ausgabe der Saarbrücker Hefte ist ab Dienstag, dem 10. Dezember im Handel erhältlich. Am gleichen Abend wird das Heft um 18:00 Uhr im Veranstaltungsraum des Kultur- und Werkhofs Nauwieser 19 vorgestellt. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen; es bietet sich die Möglichkeit mit Autorinnen und Autoren sowie der Redaktion ins Gespräch zu kommen.
Die Saarbrücker Hefte können in Buchhandlungen, unserem Online-Shop oder über info[a]saarbrückerhefte.de zum Preis von 9.90 € gekauft werden.
Das neue Heft hat Hundert Seiten, hier einige Themen:
Wilfried Voigt widmet sich Oskar Lafontaine, der wie sonst wenige mit dem Saarland identifiziert wird und der Anfang der 1990er-Jahre Voigt und seine Kollegen vom Spiegel wegen ihrer Berichterstattung über seine Affären »Schweinejournalisten« nannte. Als Folge davon verschärfte Lafontaine sogar das saarländische Pressegesetz. Ein Hoffnungsträger für viele Menschen hat sich, wie Voigt darlegt, in einen Verschwörungstheoretiker verwandelt.
Aline Pabst, ausgewiesene Fachjournalistin für den Klimawandel und die Energiewende, beschreibt das Agieren von Windkraftgegnern im Saarland. Sie zeigt, wie ein Lobby-Netzwerk diverse Bürgerinitiativen unterwandert, Lügen über den Klimawandel verbreitet und auch schon einige Politiker im Land beeinflusst.
Viel wichtiger als Fußballspielen war für den FV Saarbrücken, den Vorgängerverein des heutigen 1. FC Saarbrücken, das Verbreiten von NS-Propaganda vor der Saarabstimmung 1935. Luca Zarbock, der bereits im Heft Nr. 128 über den Verein geschrieben hat, belegt dessen Mitverantwortung für die Errichtung der NS-Diktatur im Saarland.
Erich Später widmet sich der Geschichte der saarländischen Kommunisten in den Jahren 1935–1955. Erschütternd sind die Berichte über die Parteisäuberungen, den Stalin-Kult und die Hetze der Parteipresse gegen »undeutsche Kultur« und Ausländer im Saarland. Warum auch ihr ehemaliger Parteivorsitzender, Fritz Pfordt, einer der Führer der Einheitsfront 1935, in Ungnade gefallen ist, und was über sein Leben bislang bekannt ist, erzählt Sadija Kavgić.
Die Galerie gehört der Künstlerin Élodie Brochier, Volker Schütz beschreibt ihr Werk.
Ein Porträt des Musikers Christoph Thewes wurde von Kerstin Krämer geschrieben.
Als Literaturbeitrag bieten wir fünf bislang unveröffentlichte Kurzprosa-Stücke von Moritz Klein. An ein beinahe vergessenes Werk des weltberühmten französischen Künstlers Daniel Buren in Saarbrücken erinnert Marcel Wainstock. Sein Wandfries »Double Rhythme« ziert seit 1990 die hohen Wände der Congresshalle.
Die Saarbrücker Hefte bieten seit einigen Jahren Künstlern die Möglichkeit, die Titelseiten der Winterausgabe zu gestalten. Jedes einzelne Heft bekommt eine, in der Werkstatt unseres Verlags Blattlaus unter Anleitung von Helge Barthold, von Hand gedruckte Titelseite. Es gibt drei Linolschnitte: Dieter Call »Urwald vor den Toren der Stadt«, Marlene Reiche »Potpourri« und Steffi Westermayer »Informieren Sie sich über die Recyclingmöglichkeit Ihres Landes«.
Die neue Ausgabe der Saarbrücker Hefte ist eine Besonderheit. Nicht nur wegen der runden Zahl 130, sondern unter anderem auch deshalb, weil wir bald ein weiteres Jubiläum zu feiern haben: Im Jahr 2025 werden die Hefte 70 Jahre alt.