Nr. 122 Extremismus im Saarland


Am 15. Dezember erscheint die zweite Ausgabe der Saarbrücker Hefte in diesem Jahr.

Neue Ermittlungen im Mordfall Yeboah gaben uns Anlass, zum Thema Rechtsextremismus im Saarland zu recherchieren. Redakteur Wilfried Voigt ist es gelungen, das politische und gesellschaftliche Umfeld des tödlichen Brandanschlags am 19.09.1991 in Saarlouis zu rekonstruieren. Anhand exklusiver Informationen schildert er, wie Politiker, Polizei, der Verfassungsschutz und die Justiz mit dieser Gewalttat umgegangen sind. Wir veröffentlichen eine Chronik der rechtsradikalen Gewalttaten im Saarland seit 1990. Sie offenbart, welchem Terror alle als Feinde definierten Menschen im Saarland jahrelang ausgesetzt waren und noch immer sind.

Saarland Kolonial ist unser zweiter Themenschwerpunkt. Die Saarbrücker Hefte beschreiben die erste Kolonialausstellung 1913 in Saarbrücken, auf der Menschen schwarzer Hautfarbe ausgestellt wurden. Nicht zuletzt zeigen wir am Beispiel der Geschichte des sogenannten Abenteuermuseums in Saarbrücken auf, wie gedankenlos mit dem Thema des deutschen Kolonialismus umgegangen wird.

Die Corona-Leugner radikalisieren sich auch im Saarland – dazu und zum politischen Umfeld der in Sulzbach geplanten Moschee bringen wir zwei Beiträge. Unter den Wirtschaftsthemen stehen die Zukunft des Flughafens Saarbrücken, der Auto- und Zulieferindustrie und der geplanten Autobatteriefabrik im Saarland im Mittelpunkt. Kneipenbesuche sind momentan nicht möglich. Mit Ekkehart Schmidt können wir dennoch eine Kneipentour von Luisenthal nach Völklingen unternehmen. Wie gewohnt bieten die Hefte eine Galerie, Literaturerstveröffentlichungen, Rezensionen.

Finanziell ist die Zukunft der Hefte prekär. Am 18. Juni 2020 lehnten die Grünen, CDU und FDP den gemeinsamen Antrag der SPD, der Linken und der Partei ab, die Hefte aus dem städtischen Haushalt zu fördern. So sind die Hefte dank der Jamaika Koalition ohne städtische Unterstützung für das Jahr 2020 geblieben. Das gleiche Szenario droht für das Jahr 2021: Im städtischen Finanzausschuss stimmten CDU und Grüne am 10. Dezember 2020 gegen einen Förderantrag der Sozialdemokraten, Linken und der Partei für 2021. Die Entscheidung bestätigte auch das Stadtparlament am 15.12.2020.

Die Saarbrücker Hefte können in Buchhandlungen, über info@saarbrückerhefte.de oder unseren Shop zum Preis von  € 9.90 gekauft werden.
Kontakt bei Rückfragen: Frau Sadija Kavgić Tel.: 0163 7712049

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