Die neue Ausgabe der Saarbrücker Hefte Nr. 128


Die neue Ausgabe der Saarbrücker Hefte Nr. 128 kommt mit sechs verschiedenen Titelseiten nächste Woche in den Handel. Diese werden von zwei Künstlerinnen und vier Künstlern auf einer Linolplatte vorbereitet. Zwei Themen, die im Heft behandelt werden, standen zur Auswahl: Der 1. FC Saarbrücken, zu dessen Geschichte in den Jahren 1933–1945 unser Autor Luca Zarbock recherchiert hat. Und das umstrittene Saarvenir, das sich der Schriftsteller Bernd Nixdorf im Heft vornimmt. Die Linoldrucke werden von Hand an den alten Druckmaschinen unserer Druckerei Blattlaus erstellt.

So ist jedes Heft ein Unikat. Vielleicht wird eins davon das Lieblingssouvenir aus dem Saarland. Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit dabei zu sein, wenn Druckkünstler Helge Barthold zusammen mit Esther Ramsbrock, Anne Welter, Andreas Golczewski, Dante Nil und dem Ideengeber Volker Schütz die alten Maschinen in Bewegung setzt.

Sollten Sie Interesse haben, dieser einmaligen Kunstaktion beizuwohnen und darüber zu berichten, vereinbaren Sie bitte einen Termin in der Blattlaus Druckerei unter der Rufnummer 0681 372 180.

Auch inhaltlich hat das Heft Nr. 128 viel zu bieten.

Die Galerie und der Literaturteil sind Johannes Kühn gewidmet, einem saarländischen Dichter und Künstler von internationaler Bedeutung, der am 3. Oktober 2023 verstorben ist. Erstmalig werden Zeichnungen veröffentlicht, die Kühn seinen Freunden Irmgard und Benno Rech geschenkt hat. Das Paar hat über Jahrzehnte Kühns Gedichte archiviert und herausgegeben. Neu erscheinen in dieser Ausgabe auch vier Gedichte.

Michael Krüger, Schriftsteller und Verleger von Kühns Gedichten bei Hanser, würdigt in einer Vignette den Dichter und seinen Freundeskreis. Der Philosoph Bernd Scherer beschreibt in seinem Nachruf das Einzigartige an Kühns Dichtung. Unserer »Lokalreporter« Ekkehart Schmidt ist Kühn bis nach Hasborn ins Gasthaus »Huth« gefolgt. Dort war Kühn fast jeden Tag und verfasste als »Winkelgast« viele seiner Gedichte. Sicherlich auch welche, die in den Saarbrücker Heften Nr. 82 vor 24 Jahren, neben Zeichnungen und Texten von und über Johannes Kühn veröffentlicht wurden.

Wir haben den bekannten Wirtschaftspublizisten Maurice Höfgen gebeten, eine Einschätzung des 3 Milliarden schweren saarländischen Transformationsfonds zu schreiben.

Veronika Kabis, seit 20 Jahren Leiterin des Zuwanderungs- und Integrationsbüros der Landeshauptstadt, wirft einen persönlichen Rückblick auf die Integrationspolitik im Saarland.

Dazu gehört für die Hefte auch die Frage, wie sich die Vielfalt der saarländischen Gesellschaft in der Politik, den Medien und Verwaltungen widerspiegelt. Emil Mura erkundigte sich auch bei der saarländischen Polizei. Er besuchte ein Polizeirevier in Saarbrücken und lernte den Polizeibeamten Özgür Ak kennen.

Hefte-Redakteur Klaus Gietinger musste für seinen Text mehrmals nachzählen: An diesem Tag, dem 11. November, gab es fünf Demonstrationen und ein Fußballspiel, und es fand eine beeindruckende deutsch-französische Gedenkveranstaltung statt. Dazu noch der Faschingsanfang.

Ein juristisches Ende fand der Yeboah-Prozess in Koblenz. Seit der Ausgabe Nr. 122 berichten die Hefte regelmäßig über den Mordfall Samuel Yeboah. In diesem Herbst verurteilte das Oberlandesgericht in Koblenz den Mörder zu sechs Jahren und 10 Monaten Jugendstrafe. Der Autor Roland Röder, der seit 30 Jahren für die Aufklärung dieses Verbrechens eintritt und auch für die Hefte fortlaufend den Prozess kommentiert hat, zieht ein Fazit. Andreas Morlo sprach mit Kira Braun (SPD) über den eingesetzten Landtagsuntersuchungsausschuss zur Aufklärung des saarländischen Staatsversagens in diesem Kontext.

Der Colpacher Kreis um Emil und Aline Mayrisch wird heute »nicht zu unrecht«, so der Autor Stefan Ripplinger, »als eine Art Think Tank der europäischen Einigung gesehen«. Die beiden unterhielten vielfältige Beziehungen. Häufiger Gast auf dem Familienschloss Colpach war auch »einer der hellsten Köpfe des Jahrhunderts«, der Philosoph Bernhard Groethuysen.

Ralph Schock, Mitherausgeber der Werke von Georg K. Glaser, schaut in seinem Text »Die Saar 1934, ein Goldgräberlager« auf das Leben des halbvergessenen Schriftstellers und seine Beziehung zum Saarland.

Der Sänger und Regisseur Ralf Peter ist für seine engagierten Inszenierungen bekannt. Anlässlich des 125. Geburtstages des großen Komponisten Viktor Ullmann brachte Peter dessen im KZ Theresienstadt komponierte Oper »Der Kaiser von Atlantis – Die Tod-Verweigerung« am 14. April 2023 im Theater im Viertel auf die Bühne. Darüber und wie es mit der Peters-Inszenierung weitergehen soll, schreibt Denise Dreyer.

Nicht zuletzt finden sich in dieser Ausgabe zwei Buchbesprechungen über den Saarländischen Rundfunk und die Eisenbahnen im Saarland.

Nach wie vor ist es den Saarbrücker Heften ein großes Anliegen, die Anzahl der Abonnements und der verkauften Hefte weiter zu steigern. Auch in dieser Ausgabe bieten die Hefte ihren Lesern für den Abschluss eines Abonnements ein signiertes Buch bekannter Autoren.

Spätestens am Dienstag sollen die ersten Hefte ihre Leserinnen und Leser erreichen. An diesem Dienstag, dem 12. Dezember 2023 wird ab 18 Uhr im Veranstaltungsraum Nauwieser 19 die neue Ausgabe vorgestellt. Anwesend sein werden viele Gäste, unter anderen Irmgard Rech, die Gedichte von Johannes Kühn vorlesen wird. Dazu laden wir Sie herzlich ein.

Die Saarbrücker Hefte können in Buchhandlungen oder über info@saarbrückerhefte.de zum Preis von € 9.90 gekauft werden.

Diesen Beitrag teilen